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Brigitte vom November 2004


Migros-Magazin vom 05.10.2004



«Früher waren meine
Träume wie weggeblasen.»


IM REICH DER TRÄUME

Andrea Saemann hat in einem Seminar gelernt, sich an die Bilder der Nacht zu erinnern.

   Es war wie verhext! Wenn Andrea Saemann (41) in der Nacht geträumt hatte, konnte sie sich am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern – auch wenn sie sich noch so sehr anstrengte. «Der Traum war wie weggeblasen. Oder er blieb mir nur bruchstückhaft in Erinnerung, voller abstruser Botschaften aus dem Unbewussten, mit denen ich nichts anfan-gen konnte», erinnert sich die Basler Das hat sie geärgert, zumal sie wusste, dass man aus Träumen Erkenntnisse fürs Leben gewinnen kann – und dass man in seinen Träumen sogar selbst Regie führen kann, wenn man das Rüstzeug dazu besitzt.
   Vor drei Jahren wollte Andrea Saemann schliesslich dem Geheimnis ihrer Träume auf die Spur kommen und besuchte ein Traumseminar. «Hier wurde mir geholfen, mich meiner Träume zu erinnern und sie aufzuarbeiten.»

Mit Block und Bleistift
   Um sich an ihre Träume erinnern zu können, begann Andrea damit, Block und Schreibzeug oder Tonband neben das Bett zu legen und den Traum am nächsten Morgen sofort zu erfassen. Möglichst in den ersten 30 Sekunden nach dem Aufwachen – in dieser Zeit kann man Traumbilder noch vergegen-wärtigen – auch wenn es manchmal einen starken Willen braucht und man für so «unnützes Zeug» eigentlich noch viel zu müde ist. Man kann sogar noch einen Schritt weitergehen und ein Traumtagebuch führen.
   Andrea Saemann folgte dem Rat, und dann geschah das Unfassbare: «Ich lernte, mich an meine Träume zu erinnern und sie für mich zu deuten.» Die Künstlerin erinnert sich noch gut an ihren ersten verinnerlichten Traum:
   «Ich bin nackt auf dem Flur im zweiten Stock meines Elternhauses, der gerade umgebaut wird. Über die Bauarbeiten wurde ich nicht informiert. Mein Zimmer ist in olivgrüner Farbe gestrichen worden. Ich finde die Farbe grässlich und ärgere mich, dass ich über den Umbau weder informiert noch dazu befragt worden war.»

Neue Erkenntnisse
   Andrea Saemann fragte sich, was dieser Traum bedeuten könnte – und welche Erkenntnisse sie mit in den Tag nehmen kann. Die Gefühle, die er in ihr auslöste, waren entsetzliche Wut, Ohnmacht und das Gefühl, übergangen worden zu sein. «Mir wurde bewusst, dass ich mich ausgeschlossen fühlte, ein Zustand, der meiner damaligen Lebenssituation entsprach.»
   Diese Art von Traumbewältigung hat Andrea Saemann geholfen, Probleme besser zu lösen. «Ich habe mich durch das bewusste Deuten und die Auseinandersetzung mit meinen Träumen besser kennen gelernt.»

ANETTE WOLFFRAM



Baslerstab vom 08.06.2004

Cornelius Blattner
Träume verleihen Flügel

Der Basler hat ein Handbuch zum Thema Träumen geschrieben.

Eines Nachts kam ein Mann mit einer Pistole auf Cornelius Blattner zu und drückte ab. «Der Schuss warf mich zu Boden. Ich stand wieder auf, und der Typ schoss wieder. Das wiederholte sich ein paar Mal, dann war er weg.»
Natürlich - es war nur geträumt. Aber Blattner befand sich in einem so genannten luziden Traum, bei dem der Träumende weiss, dass er träumt und bewusst in das Traumgeschehen eingreifen kann. Die Szene mit dem Revolvermann hat Blattner später übrigens nochmals gesehen: Im Film «The Matrix» hat der Held Neo ebenfalls die Fähigkeit, Kugeln zu widerstehen.
Lernen kann das luzide Träumen jedermann: «Es ist eine total neue Erfahrung», sagt Blattner, «man bewegt sich in einer Welt, in der alles möglich ist.» Oft sei es mit Erfahrungen verbunden, die in der Realität nicht möglich sind, wie Fliegen oder Atmen unter Wasser. Wie in der Matrix eben.
Der studierte Pianist befasst sich seit Jahren intensiv mit dem Träumen. Er führt Seminare durch und bietet individuelle Traumarbeit an - auch auf dem Internet. In seinem Buch, das dieser Tage im Rowohlt-Verlag erscheint, beschreibt er neben einer Anleitung zum Erlernen des luziden Träumens auch fünf Traumbearbeitungsmethoden.
«Es geht mir nicht um Traumdeutung im traditionellen Sinn», betont er. «Ich biete den Leuten Hilfe bei der eigenen Traumarbeit an. Es ist wichtig, dass man sich selbst damit befasst und sich seine Träume nicht einfach in-terpretieren lässt.»

Schritt für Schritt
Das Buch ist ein ganz konkreter Leitfaden zum Kennenlernen der eigenen Traumsprache: Wie kann man sich an seine Träume erinnern? Und was lässt sich damit anfangen? Jede der fünf Methoden besteht aus zwei Schritten: der eigentlichen Traumdeutung und der Umsetzung in den Alltag.
Blattner möchte damit all jenen ein Werkzeug in die Hand geben, die selbstständig die Geheimnisse ihrer Traumwelt erforschen wollen. «Wer weiss, was seine Träume bedeuten, steht in direktem Kontakt zu sich selber. Es ist wie das Zähneputzen: Man kann damit eine gute und gesunde Lebensqualität bewahren.»

Andreas Merz

«Träume deuten - Die fünf Wege», Rowohlt, 2004, ISBN 3-499-61672-6. Lesung: Mi, 9. Juni, 20 Uhr, Raum 33, St.-Alban-Vorstadt 33, Basel.

 
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